Bill und Schwarz wiesen nochmals auf das gemeinsame Jubiläumsjahr des Hausberg-Wettertal-Sängerbundes und des Edelweiß hin. Und auch auf die Projektchöre, von denen der Männer-Projektchor bei dem Jubiläums-Chorabend des Edelweiß am 04. Juni auftritt.

„Eine Gemeinde zeichnet sich dadurch aus, dass ein aktives öffentliches Leben stattfindet, das maßgeblich von den Vereinen mitgestaltet wird und diese Vereine auch noch gut zusammenarbeiten“. Diese Anmoderation von Tobias Schwarz zeigte sich dann auch im Grußwort des Harmonie-Vorsitzenden Berndt Neumann, der die Jubiläumsgrüße der zahlreichen Ortsvereine überbrachte. Vorsitzender Schwarz dankte und erklärte, als Vereinsmensch freue er sich über das breite und bunte Vereinsleben in Gambach und die gute Zusammenarbeit untereinander. Er betonte die Notwendigkeit der Vereine. Die Zukunft mache es beim andauernden gesellschaftlichen Wandel erforderlich, dass die Vereine noch enger zusammenarbeiten und Lösungen finden müssten, als jetzt schon.
Heidrun Zeiß überbrachte als Vertreterin des Kirchenvorstandes die Grüße der ev. ref. Kirchengemeinde Gambach. Sie betonte die Bedeutung von Liedern, auch für den Ausdruck von Gefühlen. Für ein Lied gebe es unzählige passende Gelegenheiten, zum Beispiel wenn der Gesangverein Edelweiß in der Kirche singe und den Gottesdienst erweitere und erfreue. Dafür wolle sie hier auch einmal Dank sagen.
Pfarrer Josef Rüssmann resümierte in seiner leicht fröhlich humoristischen Art mit ernstem Sinn, wenn man sich heute die Welt betrachte, so könnte man meinen, man sei auf einem Narrenschiff. „Ich wünsche dem Männergesangverein Edelweiß, den Sängern, den Mitgliedern, dem Vorstand, dass sie für das kommende Jahrhundert, und das brauchen wir, durch das Lied gegen die Resignation singen. Eine menschliche Lebensäußerung, die es zu allen Zeiten gegeben hat und immer wieder geben wird, das macht Hoffnung“, schloss der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde und überreichte für die Männer ein paar „Tröpfchen für das Gemüt“.
Für die kleinste der Gambacher Kirchengemeinden, die Chrischona-Gemeinde übermittelte Gemeindeleiter Rainer Diehl herzliche Grüße. Er als Gambacher sei bewegt, was er heute Abend hier erlebe. „Ihr habt es nicht nur geschafft über 100 Jahre viel Gutes zu machen, sondern auch heute, an diesem Abend, habt ihr ein ganz tolles Programm auf die Beine gestellt. Nicht nur die musikalischen und Gesangsbeiträge, auch die Wortbeiträge fand ich ganz Klasse und ihr könnt euch glücklich schätzen, so einen Verein zu haben, die Mitglieder zu haben, die euch tragen, im Finanziellen aber auch im Mitmachen. Es ist ein Zeugnis, das ihr abgebt, das etwas Besonderes ist. Nicht alle Menschen gehen so miteinander um. Das ist etwas ganz Tolles, das ist mir wichtig, das zu sagen und dafür ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem Rückhalt, zu diesem Zusammenhalt und dieser Gemeinschaft in der schnelllebigen Zeit. Und ich wünsche euch, dass ihr den Verein so weiterführen und anderen Freude vermitteln könnt“, betonte Diehl.

GV Edelweiß feiert 100-jähriges Jubiläum

Volles Haus und stehende Ovationen

Kurzweiliger Akademischer Abend beim Männerchor Edelweiß

Gambach: Mit stehenden Ovationen endete am Samstag der Akademische Abend des Gesangvereins Edelweiß im voll besetzten Gambacher Bürgerhaus. Die zahlreichen Gäste erlebten ein kurzweiliges Programm über gut dreieinhalb Stunden mit Gesang, Festreden, Tanz und Musik. Am Nachmittag hatte der Chor am Gambacher Friedhof auch seiner verstorbenen Mitglieder gedacht.

Totenehrung auf dem Friedhof
Totenehrung-Kranz

Zahlreiche Angehörige verstorbener Mitglieder, Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins hatten sich nachmittags zur Totenehrung am Ehrenmahl eingefunden, an dem Vorsitzender Willi Schwarz unter Begleitung des Männerchores und evangelischen Posaunenchores im Gedenken an die verstorbenen Mitglieder einen Kranz niederlegte. Der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Josef Rüssmann sprach in dem feierlichen Rahmen ein Gebet.

Jubiläums-Männerchor Edelweiß
Edelweiß-Vorsitzender Willi Schwarz

Wie ein roter Faden zogen sich dann am Abend im festlich geschmückten Bürgerhaus die Vielseitigkeit des Gesangvereins Edelweiß, sein Gemeinschaftssinn, das Engagement und die Aktivitäten durch das Programm, das erfrischend lebendig, professionell und humorvoll von Katrin und Tobias Schwarz moderiert wurde. Auch gaben beide einen kurzen Abriss über die Vereinsgeschichte und gingen mit gekonnten Überleitungen zwischen den einzelnen Programmpunkten auf die vielseitigen Aktivitäten ein. Sie ließen auch nicht die eigenen Erfahrungen aus, die sie von Kindheit an mit dem Edelweiß verbinden.

Moderatoren Tobias und Katrin Schwarz
Saxophon-Quartett SAXISM

Das überregional bekannte Butzbacher Saxophon-Quartett Saxism stimmte zunächst auf das Programm ein. Die vier Musiker traten im weiteren Verlauf noch zweimal auf und versetzten von Anfang an in ihrer verjazzten und swingenden Lockerheit das Publikum in Stimmung.

Mit „Frisch gesungen“ begann der Jubiläums-Männerchor Edelweiß dann seinen Abend und Vorsitzender Willi Schwarz begrüßte die Gäste und zahlreichen Ehrengäste, bevor der Chor einstimmte in das wohl populärste Männerchorwerk „La Montanara“.

 

Festdamen
Festdamen beim Fest-Prolog
Schirmherr Landrat Joachim Arnold

Festlich schreitend in ihren extra gefertigten tiefroten Kleidern zeigten die Edelweiß-Festdamen ihren Tanz und Athina Müller und Vanessa Klein trugen den Fest-Prolog vor, eine Hymne auf den Edelweiß-Chor, die einst von dem bereits verstorbenen Edelweiß-Ehrenmitglied K.O. Böck geschrieben worden war. Die Kleider der zwölf Festdamen Vanessa Zeh, Verena Keßler, Isabell Riha, Tamara Dececco, Vanessa Klein, Sabrina Trivelino, Anna-Lisa Prockl, Alisa Graff, Selina Kraupatz, Tamara Marsteller, Ayleen Kremers und Athina Müller knisterten förmlich beim eleganten Schreiten. Für die Kleider und Tänze zeichneten verantwortlich Heike und Jessica Schwab.

Wie bereits beim 50-jährigen Jubiläum, damals war es Landrat Milius gewesen, hatte man auch nun beim 100-jährigen Jubiläum wieder den Landrat des Wetteraukreises um die Schirmherrschaft gebeten. Landrat Joachim Arnold ging in seiner Festrede auf die Entstehung und Entwicklung des ehemaligen Arbeitergesangvereins Edelweiß im allgemeinen Kontext der Geschichte ein, erinnerte dabei an die Entstehung der Vereine, die Arbeiterbewegung und auch an die damaligen Klassengesellschaften. „Wenn einer sich damals dem Gesang widmen, sich gesellschaftlich betätigen oder sich mit anderen zusammen tun wollte, so musste er sich organisieren. So entstanden die Vereine, auch die Gesangvereine“, beleuchtete Arnold.

Der Gesangverein Edelweiß sei aber auch ein Spiegelbild dessen, was sich in Deutschland getan hat. Dabei streifte er die Zeitgeschichte, die Kriege, das Vereinsverbot im dritten Reich und auch das wieder ins Leben rufen des Vereins und die Blütezeit der Vereine in den 50er und 60er Jahren, sowie den Wandel seit den 70ern, in denen es für die Vereine aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen schwieriger geworden sei Menschen zu bewegen regelmäßig in die Übungsstunden zu gehen, regelmäßig gemeinsam mit anderen am Vereinsleben teilzunehmen. Doch es sei wichtig, dieses Vereinsleben auch für die Zukunft zu erhalten, gerade im Hinblick auf eines der größten Probleme, das uns in der Zukunft erwarte, nämlich den demografischen Wandel. Gerade in unseren kleiner strukturierten Gemeinden in der Region brauche man die Vereine, um hier in den Dörfern Gemeinschaftsgefühl, Identität und Zusammenhalt entgegen zu setzen. So sei auch der Gesangverein Edelweiß eine Basis, auf der man zukünftig aufbauen könne. Dazu sei es auch weiterhin nötig bei allen Schwierigkeiten neue Wege zu beschreiten. „Ich sehe überall in unserem Land, dass der Gesang bei den Menschen immer noch sehr wichtig ist und den Menschen noch viel Freude bereitet“, so Arnold. Es sei auch wunderbar, weil es mittlerweile schon selten geworden sei, heute noch einen reinen Männerchor zu erleben mit einer stattlichen Männerzahl. Dies sei dem Gesangverein Edelweiß gelungen. Man habe auch die Geselligkeit im Blick gehabt und ein breites Repertoire. Besonders freue ihn, dass auch Lieder in Mundart darunter seien. Bei einer Wanderung im letzten Jahr durch die Gambacher Feldgemarkung habe ihm die musikalische Begleitung durch den Edelweiß-Chor besonders viel Freude gemacht. „Sie haben eine Zukunft vor sich. Sie haben eine gute Vereinsführung, packen Sie es weiterhin an, ich wünsche ihnen alles Gute“, schloss Arnold seine Festrede.

Bürgermeister  Hans Jürgen Zeiß

Bürgermeister Hans Jürgen Zeiß überbrachte die Grüße der Stadt sowie deren Gremien und betonte, der Verein könne stolz sein auf sein 100-jähriges Bestehen und aktives kulturelles Schaffen. „Durch Engagement und unzählige Auftritte bereicherte der Männergesangverein soweit man zurückdenken kann viele Feste und Veranstaltungen und reifte mit seinem Gesang zu einem wichtigen und aus meiner Sicht auch unverzichtbaren Kulturträger unserer Gemeinde“, betonte Bürgermeister Zeiß. Der Männergesangverein Edelweiß sei auch seit Jahrzehnten ein musikalischer Botschafter für die ganze Stadt Münzenberg.

Ev. Kirchenchor Gambach
GV Germania Ober-Hörgern

Nach dem Glenn-Miller-Sound von Saxism kündigte Moderator Tobias Schwarz den ersten Gast-Chor an, den „mit der weitesten Anreise“, wie er erklärte: den Gemischen Chor „Germania“ aus Ober-Hörgern. Unter der Leitung von Heidrun Schwarz-Sauerbier intonierten die Sängerinnen und Sänger unter Klavierbegleitung die beiden Chorwerke „Oklahoma“ und „Ubi caritas“

Modern und mit Pepp zeigten sich die Sängerinnen und Sänger des ev. Kirchenchores. Unter der Leitung von Michaela Kilian sangen sie die beiden Chorwerke „Schau auf die Welt“ und „Ich lobe meinen Gott“, begleitet von dem jungen Pianisten Christoph Seibert.

Willi Schwarz und HWS-Vorsitzender Reinhard Bill

Der Vorsitzende des Hausberg-Wettertal-Sängerbundes Reinhard Bill, der zusammen mit seinen beiden Vorstandsmitgliedern Heike Leander und Heinz Klein erschienen war, lobte die Zusammenarbeit mit den beiden Gambacher Gesangvereinen und ihre hervorragenden Vorstände. Er ging auf die Arbeit des Sängerbundes ein und appellierte auch an die Besucher die Angebote des Sängerbundes anzunehmen, gerade in der Kinder- und Jugendarbeit. Er kenne die Arbeit in den Vereinen und habe auch in Jahreshauptversammlungen Eindrücke gewinnen können, so auch beim Edelweiß, zu der er immer wieder gerne komme. Bill überbrachte neben den Grüßen des Hausberg-Wettertal-Sängerbundes auch Grüße und Urkunden des Deutschen Chorverbandes, des Hessischen Sängerbundes und der hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hörmann.

Schwarz dankte noch einmal für den Besuch und warb dafür beim Edelweiß Mitglied zu werden oder gar mitzusingen. Dann kündigte er das letzte Chorwerk des Abends an: „Jerusalem“, der Edelweiß-Männerchor mit einem Solo von Hans-Jürgen Pfaff und am Klavier Katrin Schwarz, unter der Leitung von Hermann Jung. Auf zunächst aufmerksame Stille während des Vortrags folgten auf den Schlussakkord hin stehende Ovationen und Zugabe-Rufe. Der großartige Abschluss eines kurzweiligen Abends.

Gemischter Chor Harmonie Gambach

Bewegend war dann auch das von dem Gemischten Chor Harmonie Gambach vorgetragene Werk: „Schon die Abendglocken klangen“, gefolgt von dem südafrikanischen Volkslied „Mamaliye“, unter der Leitung von Daniel Sans. Der Applaus belohnte die gesangliche Qualität des Gambacher Gemischten Chores.

Festdamen
Festdamen

Nun in leichter Matrosenkluft präsentierten sich noch einmal die Edelweiß-Festdamen, bevor der Jubiläumschor wieder die Bühne einnahm. Mit dem Ungarischen Tanz Nr. 6 begann er den Schlussauftritt. Vor dem letzten Lied trat Vorsitzender Schwarz noch einmal ans Mikrofon. Dabei betonte er unter anderem: „Den Gründern gilt unsere Achtung, ebenso denen, die den Verein weiter entwickelt haben“.

Herzlichen Dank richtete er auch an den Dirigenten Hermann Jung, der in diesem Jahr den Edelweiß-Chor seit 35 Jahren leitet und immer noch so „Jung“ sei, wie am ersten Tag.

Auch an die beiden jungen Moderatoren ging ein großes Lob.

Ein großes Dankeschön sagte er auch für die Gestaltung des Saales, für die mehrere Frauen und Männer aus dem Edelweiß zuständig waren und an alle, die zum Gelingen des Abends beitrugen.

Dann folgte eine Überraschung, die Schwarz schmunzelnd einleitete: „Sie wissen ja um unser Vereinsverbot und die „Wiedergeburt“ nach dem Krieg 1946. Wenn ich jetzt jemandem erzähle, der das nicht weiß: Wir haben 100-jähriges Jubiläum und zwei der Gründungsmitglieder singen bei uns heute noch aktiv im Chor!  dann werde ich mit Sicherheit gefragt, ob Johannes Heesters bei uns auch mit singt“. Auf das Lachen der Gäste ergänzte er: „Doch es stimmt. Klar, sie sind keine Gründungsmitglieder aber seit dem Beginn 1946 sind sie aktiv dabei und über die Jahre feste Eckpfeiler in der Entwicklung des Edelweiß: Heinz Wagner und Werner Bingel”. Beide seien Vereinsmenschen, die in vielfältiger Weise Ortsvereine unterstützt und weitergebracht hätten. Für den Teil im Edelweiß sage man heute ein großes herzliches Dankeschön. Sichtlich überrascht und erfreut nahmen beide den Dank und eine Urkunde entgegen.

Hermann Jung, Heinz Wagner, Werner Bingel, Willi Schwarz
Schlusslied des Chores mit Solist Hans-Jürgen Pfaff, am Klavier Katrin Schwarz

Akadem Abend

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GV Edelweiss Gambach e.V.

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